WCAG
TL;DR
WCAG sind die internationalen Richtlinien für barrierefreie Webinhalte – der Standard, an dem sich alle messen müssen, die inklusive Websites bauen wollen.
Was sind die WCAG?
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind Richtlinien des W3C, die definieren, wie Webinhalte für Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht werden. Sie sind der weltweit anerkannte Standard für digitale Barrierefreiheit.
Die aktuelle Version ist WCAG 2.2 (veröffentlicht 2023). Die Richtlinien gelten nicht nur für Websites, sondern für alle digitalen Inhalte.
Die vier WCAG-Prinzipien (POUR)
- Perceivable (Wahrnehmbar): Inhalte müssen mit verschiedenen Sinnen wahrnehmbar sein
- Operable (Bedienbar): Alle Funktionen müssen mit verschiedenen Eingabemethoden nutzbar sein
- Understandable (Verständlich): Inhalte und Bedienung müssen verständlich sein
- Robust: Inhalte müssen mit verschiedenen Technologien funktionieren
WCAG-Konformitätsstufen
- Level A: Grundlegende Barrierefreiheit, Mindestanforderung
- Level AA: Empfohlener Standard, deckt die meisten Barrieren ab
- Level AAA: Höchste Stufe, nicht für alle Inhalte erreichbar
Wichtige WCAG-Kriterien
- Textkontrast mindestens 4.5:1 (AA)
- Alle Funktionen per Tastatur erreichbar
- Alternativtexte für Bilder
- Untertitel für Videos
- Keine Inhalte, die nur auf Farbe basieren
- Ausreichend Zeit für Interaktionen
WCAG und Nachhaltigkeit
Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand:
- Semantisches HTML = kleinere Dateien + bessere Zugänglichkeit
- Einfache Strukturen = weniger Code + leichtere Navigation
- Inklusives Design = längere Gerätenutzung (auch auf älteren Devices)
Rechtlicher Rahmen
In Deutschland verpflichtet das BFSG (Barrierefreiheitsstärkungsgesetz) ab Juni 2025 viele Unternehmen zur digitalen Barrierefreiheit. WCAG AA ist der Referenzstandard.
Fazit
WCAG ist kein Nice-to-have, sondern Standard. Wer barrierefreie Websites baut, erreicht mehr Menschen, erfüllt rechtliche Anforderungen und schafft nebenbei nachhaltigere digitale Produkte.
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